Natürliche Mottenbekämpfung
Mottenbekämpfung – was ist Mottenbekämpfung, wer braucht Mottenbekämpfung, wozu Mottenbekämpfung, wie ist die Mottenbekämpfung auszuführen? Vier Fragen, auf die der Ratgeber zur Mottenbekämpfung versucht Antworten zu geben.
Wer braucht Mottenbekämpfung?
Weisen Ihre Kleidungsstücke unerklärliche Löcher auf? Befinden sich in Lebensmitteln seltsame Gespinstfäden? Dann sind Sie möglicherweise von einem Mottenbefall betroffen.
Wozu Mottenbekämpfung?
Ein Befall mit Motten kann nicht nur Ihre teure Kleidung, Polstermöbel und Gardinen ruinieren, sondern auch zu allergischen Reaktionen wie Schleimhautentzündungen bis hin zu irreparablen gesundheitlichen Folgen, zu nennen sind zum Beispiel Darmerkrankungen und der Ausbruch chronischer Allergien, führen. Besonders anfällige Menschen wie Alte, Kranke und Kleinkinder sind einem enormen Risiko bei einem Befall mit Motten ausgesetzt.
Was ist Mottenbekämpfung? Griff zur Chemie oder lieber natürlich?
Informieren Sie sich an dieser Stelle über Lebensweise und typische Gewohnheiten von Motten, über die Schadwirkung von Motten, wie Sie einen Befall mit Motten feststellen können, wie man einem Mottenbefall vorbeugt, und darüber, wie Sie Motten bekämpfen können.
Gegeben werden Informationen zu den den Schadmotten: Kleidermotten und Lebensmittelmotten. Wenn Sie alle Informationen zu den Motten aufmerksam lesen, werden Sie in die Lage versetzt sein, die Motten erfolgreich zu bekämpfen und endültig loszuwerden. Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Verlauf Ihrer Mottenbekämpfung!
Was sind Motten?
Motten sind Falte, also Mitglieder der Familie der Kleinschmetterlinge. Der Biologie unterscheidet sehr genau zwischen Echten Motten, zu denen zum Beispiel die Kleidermotten (Tineola bisselliella) gehören, Zünslern, zu diesen gehören die verschiedenen Lebensmittelmotten, Miniermotten, Trugmotten, Urmotten und einige Mottenarten mehr, wenn er eine Mottenart klassifiziert. Um sich in dem Labyrinth der Klassen zurechtzufinden, bedarf es schon eines Biologiestudiums oder zumindest eines äußerst ausgeprägten Interesses an Motten.
Glücklicherweise treten als Schädlinge in Haushalten nur Kleidermotten und Lebensmittelmotten auf. Es gibt zwar viele andere Mottenarten, die als Schädlinge große Schäden in der Agronomie und Industrie verursachen, dies kann aber an dieser Stelle mit Blick auf Privathaushalte als potentielle Interessenten an Informationen zu Motten und ihrer Bekämpfung unberücksichtigt bleiben.
Vereinfacht und vorläufig sind in dem Sinne Motten als Falter oder auch Kleinschmetterlinge zu betrachten. Falter kennt man, zum Beispiel Nachtfalter. Die typische Tageszeit, die Nacht, an der sie ihren Lebensschwerpunkt haben, trifft auch auf die Kleidermotten und Lebensmittelmotten zu. Man sieht zwar auch am Tage, etwa ab nachmittags, am Morgen so gut wie nie, richtig aktiv werden sie aber häufig erst abends ab 21 Uhr.
Leben und Reproduktion
Motten haben ein ausgesprochen kurzes Leben. Zum einen ist ihr Leben ohnehin wie das der allermeisten Insekten auf die warmen Monate beschränkt, zum anderen reduziert sich die Lebensspanne des Individuums dramatisch auf maximal etwa 14 Tage.
Wie auch bei anderen Insekten, die diesen typischen Bedingungen unterworfen sind, ist eine Antwort der Evolution darauf, Einzeltiere massiv vermehren zu lassen. Ein Weibchen legt nicht ei, zehn oder 20, sondern gleich ein paar hundert Eier.
Eine weitere evolutorische Folge ist das schnelle Heranwachsen zum „ausgewachsenen“ Tier, wobei der Begriff nicht richtig gewählt ist, denn es handelt sich bei Motten um metabole Tiere, die sich nicht nur der Größe nach zwischen Jung- und Alttier unterscheiden, sondern vollständige Formwandlungen durchmachen. Das Heranwachsen geschieht innerhalb ein bis eineinhalb, maximal zwei Wochen. In dieser Zeit hat man es zunächst mit Larven und nach mehreren Häutungen und dem typischen Einspinnen erst am Ende der Entwicklung mit Motten im Sinne von flugfähigen Tieren zu tun.
Der Schädling, die Mottenlarve
Die Larve ist, wann immer von einem Mottenbefall gesprochen wird, als der eigentliche Schädling auszumachen. Die Motten selbst, versteht man darunter die umherfliegenden Falter, sind in jeglicher Hinsicht als unbedenklich zu betrachten – außer der, dass sie es sind, die sich fortpflanzen, ihre Eier an dunklen, kühlen, ruhigen, windgeschützten Orten ablegen und so den Kreis schließen und die nächste Schadgeneration hervorbringen.
Die Larve kann man sich als einen Wurm vorstellen, der zunächst winzig klein ist, aber am Ende seiner Entwicklung beispielsweise bei Arten der Lebensmittelmotten auf stattliche 1,4 cm herangewachsen ist. Er spinnt einen Kokon, worin er sich verpuppt, bis schließlich das adulte Tier, Biologen sprechen vom Imago, lateinisch für „Bild“, schlüpft.
Kleidermottenlarven ernähren sich ausschließlich von tierischen Fasern, also Haaren, Fell. „Ausschließlich“ muss insofern relativiert werden, als sie nur tierische Fasern verdauen können. Hat man Mischtextilien mit einem Anteil synthetischer Fasern, verschlingen die Larven selbstverständlich die gleich mit, wie auch wir Menschen „unnötige“ Ballaststoffe verzehren, können sie aber nicht verstoffwechseln, scheiden sie also wieder aus. Vor ihnen sind daher weder Kleidung noch Couch, Sessel, Teppich oder Gardinen sicher.
Wesentlich weniger „wählerisch“, was den „Speiseplan“ betrifft, geben sich Lebensmittelmottenlarven. Sie fressen alles, was aus Kohlenhydraten besteht. An Kohlenhydraten sehr reich sind beispielsweise Kartoffeln, Nudeln, Reis, Müsli, Nüsse, Kastanien, Schokolade, Tee und natürlich der Haushaltszucker selbst. Man sollte aber auch nicht Tierfutter – Trockenfutter ist hier zu nennen – vergessen. In ihm finden sich sehr oft schon in der Tierhandlung Larven.
Der Schaden, den Lebensmittelmotten anrichten, ist weniger – jedenfalls in Hinsicht auf Haushalte – finanzieller Natur, das bisschen, was sie fressen, macht keinen arm. Schäden ergeben sich, wenn befallene Lebensmittel aus Unvorsicht oder Unkenntnis bedenkenlos verzehrt werden. Es können dann allergische Reaktionen des Körpers bis hin zu schweren Erkrankungen auftreten, die von auf den Exkrementen der Lebensmittelmottenlarven sitzenden Krankheitserregern wie Pilzen und Milben ausgelöst werden.
Betrachtet man die Schäden der Lebensmittelmottenlarve im größeren Maßstab, sind allerdings auch erhebliche finanzielle und ernährungswirtschaftliche Schäden zu beklagen, wenn ganze Felder und somit in Anbetracht der Überbevölkerung nötige Ernten von ihnen zerstört werden.
Besonders die Larven der Lebensmittelmotten haben sehr kräftige Mundwerkzeuge, mit denen sie Alupapier und Plastik durchbohren können, um an Nahrung zu gelangen. Durchaus findet man Larven in der von außen als unbelastet wahrgenommen Schokolade, sobald man die Verpackung entfernt. Jedoch auch Kleidermottenlarven beißen gern kräftig zu, wenn sie sich an Textilien zu schaffen machen.Mottenlarven können sehr weit kriechen, wenn sie sich bedrängt fühlen.
Fortpflanzung und Eiablage
Einziger Lebensinhalt von Motten, also den adulten Tieren, ist die Fortpflanzung. Die Aufgabe des Männchens ist die Begattung, Weibchen legen Eier ab, viele, sehr viele.
Mottenlarven reagieren sehr empfindlich auf Kälte wie auch übermäßige Hitze, zudem benötigen sie Ruhe oder genauer Abgeschiedenheit. Das beschränkt zum einen die Flugzeit auf die Monate von Frühjahr bis Herbst, zum anderen die Wahl der Nistplätze. Daher suchen sie Orte auf, wo der Nachwuchs ungestört ist, da er kaum vor Fressfeinden oder vor anderen Unbilden fliehen kann, und zudem ausreichend Nahrung vorfindet. Handelt es sich um einen Kleidermottenbefall sind Kleiderkammern ganz genau zu inspizieren. Hier haben es die Larvenwarm,trocken und dunkel und sind vor Gefahren, etwa durch Handlungen von Menschen, weitgehend geschützt. Hat man es hingegen mit einem Lebensmittelmottenbefall zu tun, so ist nicht nur die Küche ein potentieller Nistplatz, gründlich sind auch Vorratskammer und das im Keller gelagerte Tierfutter oder die eingelagerten Kartoffeln zu untersuchen.
Um Paarung und Eiablage erfolgversprechend ablaufen zu lassen, hat die Natur Motten mit einem ausgeprägten Geruchssinn ausgestattet. Männchen riechen so die Geschlechtshormone der Weibchen, sogenannte Pheromone, aus großer Entfernung, Weibchen riechen Schweiß (dessen übelriechende Zersetzungsprodukte sich nunmal in Haaren und Fell bilden und sammeln) bzw. Lebensmittel aus nicht minderer Entfernung. Es ist daher in den Sommermonaten nicht verkehrt, wenn man beim Lüften der Wohnung darauf achtet, sich nicht aus Versehen ungebetene Gäste einzuhandeln.
Je wärmer ein Sommer ist, um so schneller wachsen Larven heran, was in der Folge zu größeren Populationen, aber auch zu mehr Generationen innerhalb eines Jahres führt. In warmen Sommern kann man mit etwa sechs Mottengenerationen rechnen, in besonders heißen Sommern wie in den Jahren 2003 und 2006 auch mit durchaus mehr.